AoG

Möglichkeiten ohne Grenzen

Nepal, Tansania, Syrien – Die Nicht-Regierungs­organisation Apotheker ohne Grenzen bringt pharmazeutisches Fachwissen und praktische Hilfe in Gebiete, in denen sie dringend benötigt werden. Du möchtest dich engagieren? Bereits als Student:in oder Pharmazeut:in im Praktikum hast du die Möglichkeit, den gemeinnützigen Verein zu unterstützen und vielleicht sogar selbst im Ausland ein Projekt zu begleiten.

Seit der Gründung im Jahr 2000 setzt sich Apotheker ohne Grenzen (AoG) für eine nachhaltige Verbesserung der Gesundheitsstrukturen von Menschen in Entwicklungsländern ein. AoG leistet schnelle und flexible pharmazeutische Nothilfe nach Katastrophen und unterstützt in langfristigen Projekten lokale sowie internationale Partner, indem lebenswichtige Medikamente beschafft werden und mit pharmazeutischem Know-how vor Ort geholfen wird.

Als pharmazeutische Hilfsorganisation stärkt AoG die Rolle der Pharmazie als ein zentrales Element in der Gesundheitsversorgung und fördert den nachhaltigen Zugang zu qualitativ hochwertigen Arzneimitteln. AoG engagiert sich für die langfristige Verbesserung der Gesundheitsversorgung durch nachhaltige Projektarbeit, beispielsweise in Argentinien, Haiti, Burundi, Tansania, Nepal und auch in Deutschland. Die Projekte werden im Team haupt- und ehrenamtlich betreut.

Engagement während des Studiums …

Innerhalb Deutschlands ist der Verein mit insgesamt vierzehn Regionalgruppen gut vernetzt. Bei den regel­mäßig stattfindenden Regionalgruppentreffen tauschen sich die Mitglieder über aktuelle Themen des Vereins aus, repräsentieren den Verein bei öffentlichen Veranstaltungen und halten Vorträge über die Vereinsarbeit oder die weltweiten Projekte.

Die Regionalgruppen bieten zahl­reiche Möglichkeiten, sich als Studierende zu engagieren. So organisierte zum Beispiel die äußerst aktive Regionalgruppe Münster im letzten Jahr einen Spendenlauf um den Aasee. Über 80 Teilnehmende liefen für einen guten Zweck mit, und die Regionalgruppe konnte insgesamt über 8000 Euro für den Verein sammeln. Die hier gesammelten Beträge kommen den lokalen und weltweiten Projekten in der Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit zugute und finanzieren dringend benötigte pharmazeu­tische Hilfe weltweit. In gemeinschaftlicher Atmosphäre leisten die Regionalgruppen somit einen essenziellen Beitrag zur Entwicklung des Vereins. Neue Gesichter sind bei den Regionalgruppentreffen stets willkommen. Diese Treffen ermöglichen auch einen Einblick in die Arbeit von Apotheker ohne Grenzen.


„Im Sommer 2018 war ich PhiP bei AoG: eine wirklich einmalige Erfahrung! Ich konnte so viel Neues lernen, und die Einblicke in die Arbeit einer Nicht-Regierungs­organisation sind sehr vielseitig und spannend. Meine zweiwöchige Projektreise nach Tansania war dann noch ein Highlight zum Schluss.“

Irene Markert, ehemalige PhiP bei Apotheker ohne Grenzen.

Ein weiteres Highlight sind die von AoG organisierten jährlich stattfindenden Einsatzkräfteschulungen. In praxisnaher Ausbildung werden Apotheker:innen, phar­mazeutisch-technische Assistent:innen und Pharmazie­studierende auf einen ehrenamtlichen Einsatz optimal vorbereitet. An zwei Schulungswochenenden vermitteln erfahrene AoG-Einsatzkräfte und weitere Referent:innen den Teilnehmenden den Umgang mit konkreten Situa­tionen im Einsatz. Neben Übungen mit der im Einsatz verwendeten Ausrüstung stehen Aspekte wie Sicherheit im Einsatz, interkulturelle Sensibilität und das Bearbeiten von pharmazeutischen Fallbeispielen auf dem Programm. Nach erfolgreicher Teilnahme an den beiden Einsatzkräfteschulungen werden die Teilnehmenden in den Einsatzkräftepool von Apotheker ohne Grenzen aufgenommen und können so die Arbeit des Vereins aktiv in den Projekten vor Ort unterstützen.

… oder als Pharmazeut:in im Praktikum

Eine weitere Möglichkeit für Studierende, sich bei Apotheker ohne Grenzen zu engagieren, ist, das Prak­tische Jahr als Pharmazeut:in im Praktikum (PhiP) beim ­Verein zu absolvieren. Regelmäßig zum 1. Mai und 1. November sucht AoG Pharmazeut:innen im Praktikum, die als Teil des engagierten Teams in der Münchner ­Geschäftsstelle zur positiven Weiterentwicklung des Vereins beitragen möchten. Die Aufgaben hierbei sind vielfältig, und die PhiPs erwartet ein abwechslungs­reicher Praktikumsplatz, der einen umfangreichen Einblick in ein besonderes Berufsfeld für Pharmazeut:innen ­ermöglicht. Die Pharmazeut:innen im Praktikum unterstützen das Team der Geschäftsstelle in allgemeinen Aufgaben des Vereins und helfen dabei, aktuelle Pro­jekte zu ­planen, zu organisieren und umzusetzen. Hierbei recherchieren sie z. B. zu wissenschaftlichen Fragestellungen im Rahmen der pharmazeutischen Projekte und erstellen und überarbeiten medizinisch-pharmazeutische Schulungsmaterialien für die Mit­arbeiter:innen und ­Ehrenamtlichen.

Der Arbeitsalltag der PhiPs ist besonders abwechslungsreich: Neben aktiver Mitarbeit in den Projekten sind sie weiterhin in die Organisation und Planung von Fachmessen eingebunden und nehmen z. B. an der Expo­pharm und Pharmacon teil. Gerade die Möglichkeit einer Projektreise und die aktive Mitarbeit im Projekt vor Ort sind dabei für viele die Highlights ihres Praktikums bei Apotheker ohne Grenzen.

Von der Praktikantin zur Ehrenamtlichen

Die ehemalige Pharmazeutin im Praktikum Irene Markert berichtet von ihrer Zeit bei AoG: „Im Sommer 2018 war ich PhiP bei AoG: eine wirklich einmalige Erfahrung! Ich konnte so viel Neues lernen, und die Einblicke in die Arbeit einer Nicht-Regierungs­organisation sind sehr vielseitig und spannend. Meine zweiwöchige ­Projektreise nach Tansania war dann noch ein Highlight zum Schluss.“ Bei ihrer Projektarbeit im Rahmen des Praktikums wenden die PhiPs ihr pharmazeutisches Wissen auf konkrete Themen im Kontext der Arbeit einer pharmazeutischen Hilfsorganisation an. Dabei setzen sie sich mit aktuellen Fragestellungen wie der pharmazeutischen Nothilfe im Krieg in der Ukraine oder dem Themen­komplex Migrationsmedizin auseinander. Viele dieser Projektarbeiten finden anschließend konkrete Anwendung in den Projekten des Vereins. Während ihrer Zeit als PhiP bei AoG beschäftigte sich Charlotte Dette mit dem Thema des pharmazeutischen Abfallmanagements in der Nothilfe. Inzwischen engagiert sie sich ehrenamtlich unter anderem im AoG-Projekt in Nepal und leistet dort neben der pharmazeutischen Unterstützung abgelegener Gesundheitsposten im Himalaya einen wichtigen Beitrag, ­nachhaltig und sachgerecht pharmazeutischen Müll zu entsorgen. Viele der ehemaligen Pharmazeut:innen im Praktikum bleiben dem Verein auch über ihre Praktikumszeit hinaus erhalten und engagieren sich ehrenamtlich in den vielseitigen Projekten.

Die ehemalige PhiP Kathrin ­Berberich betreut gemeinsam mit weiteren ehrenamt­lichen Projektkoordinator:innen das Projekt in Uganda, in dem AoG eine Klinikapotheke in der Region Jinja unterstützt. Die ehemaligen PhiPs Judith Klemm, Mana Emami und Dominik Walther bringen ihre Erfahrung aus ihrer Zeit bei AoG in einem Projekt ein, in dem ­Geflüchtete in Griechenland pharmazeutisch und medizinisch versorgt werden.

Lilli Meyer

Pharmazeutin im Praktikum bei Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V.